von Cara Black

2009 bei Soho Press erschienen

Link zum Buch

Da ich diesen Aimee-Leduc-Band gerade beendet habe, greife ich ihn auf, um meine Lieblingskrimireihe vorzustellen: Cara Black’s Serie um die Pariser Privatdetektivin Aimee Leduc gehört seit Jahren zu meinen Lieblingen. 19 Bände gibt es mittlerweile, leider sind nur eine Handvoll davon ins deutsche übersetzt worden, und die meisten anderen sind teils nur zu horrenden Phantasiepreisen erhältlich. Keine Ahnung, woran das liegt. In den USA kostet ein Band etwa USD 8,99, aber bis hierher nach  DE hat sich der Preis schnell vervierfacht. Daher schnappe ich eigentlich immer nur dann zu, wenn ich gebrauchte Versionen ergattern kann.

Ja, worum geht’s? Aimee ist eine junge, elegante, schlagfertige Pariserin, intelligent, selbstbewusst, hübsch, sie verkörpert den Pariser Chic gepaart mit Cleverness und gegebenenfalls auch Schlagfertigkeit, ist aber keine Wonderwoman, sondern hat auch so ihre Probleme und ihr Päckchen zu tragen. Ihre Mutter hat die Familie verlassen, als Aimee etwa 8 war, und ward danach nie mehr gesehen….und etwas sehr rätselhaftes umgibt diesen Abgang auch noch Jahre später, denn gerüchteweise ist Aimees „verrückte Mütter“ eine Doppelagentin und auf der Flucht. Man weiss es nicht, und Aimee weiss es auch nicht, und das nagt ziemlich an ihr. Ihr über alles geliebter Vater war Kommissar in Paris, und hat nach seinem aktiven Dienst die Detektei Leduc gegründet, und ist bei einem Terroranschlag ums Leben gekommen….Aimee war dabei und das hat sie natürlich auch geprägt. Sie hat die Detektei übernommen, und gemeinsam mit ihrem Partner in crime, Renee, einem kleinwüchsigem Computerfreak, ermittelt sie eigentlich in Sachen Wirtschaftskriminalität und IT, wenn, ja wenn nicht ständig Leichen ihren Weg pflastern würden und sie fast schon auffordern, auf den ihr eigenen unkonventionellen Wegen zu ermitteln.

Diese Reihe lebt von den Protagonisten und der Parisliebe der Autorin. Die amerikanische Schriftstellerin Cara Black lebt hier ihre Leidenschaft für die französische Hauptstadt jedesmal voll aus. Jeder Band spielt in einem anderem Viertel von Paris, und jeder Band ist eine Sightseeingtour durch das jeweilige Quartier. Macht definitiv Spass, Aimee und Renee dabei zu begleiten. Viel Lokalkolorit, viel pariser Flair!

Natürlich sind die Fälle auch spannend und gut konstruiert. Die Autorin versteht ihr Handwerk, und jeder Fall ist in sich abgeschlossen. Es erscheint in etwa alle 1, 2 Jahre ein neuer Band, und ich finde es immer wieder witzig, wenn ich einen alten Band lese, der noch in den 90ern spielt, und es als Creme der Hightech galt, von unterwegs Faxe zu verschicken und sich analog ins Internet einzuwählen. Natürlich ist die Leduc Detektei technisch immer auf dem neuesten Stand der Dinge, aber wie gesagt, manchmal kommt beim lesen schon etwas Nostalgie auf 😉

Ja, und mit „Murder in the latin quarter“ war ich nun im Jahr 1997 gewesen. Eine haitianische Frau erscheint unverhofft in Aimees Büro und behauptet, ihre Schwester zu sein.  Die illegitime Tochter ihres Vaters. Als Aimee sie kurz darauf treffen will, ist Mireille, so heisst die angebliche Schwester, verschwunden. Auf der Flucht. Und Aimee nimmt ihre Spur auf, findet die letzte Behausung von Mireille (im besagten Quartier Latin natürlich) – und stolpert über eine brutal zugerichtete Leiche. Ein Professor aus Haiti ist ermordet worden, und Aimee tut alles, um Mireille zu finden und ihre Unschuld zu beweisen. Dabei wird sie schnell in undurchsichtige Machenschaften eines Netzwerks um haitianische Wirtschaft und Politik verwickelt, und kommt Menschenschmugglern ein wenig zu nahe. Bald ist Aimee selbst in Gefahr….

War wie immer spannend, und ich find es auch cool, wie immer Problematiken mit den Fällen verknüpft werden, die den Finger in die Wunde weltweiter Missstände legen. Hier war es jetzt Human Trafficking und, ich nenn es mal, die „Haiti-Problematik“: Haiti ist eines der ärmsten Länder der Welt und wird weiterhin gnadenlos wirtschaftlich ausgebeutet. Von der westlichen Welt wie aus eigenen Rängen, und fast nie wird darüber gesprochen. Cara Black ist jetzt keine explizite Weltverbesserin, aber sie nimmt immer wieder Themen auf, die ich super spannend finde, und die zum Nachdenken anregen.

Mehr über die Autorin gibts auf ihrer Webseite hier!

Und hier eine Übersicht über die bislang erschienene Bände und in welchem Viertel sie spielen:

Book 1: MURDER IN THE MARAIS
Book 2: MURDER IN BELLEVILLE
Book 3: MURDER IN THE SENTIER
Book 4: MURDER IN THE BASTILLE
Book 5: MURDER IN CLICHY
Book 6: MURDER IN MONTMARTRE
Book 7: MURDER ON THE ILE SAINT-LOUIS
Book 8: MURDER IN THE RUE DE PARADIS
Book 9: MURDER IN THE LATIN QUARTER
Book 10: MURDER IN THE PALAIS ROYAL
Book 11: MURDER IN PASSY
Book 12: MURDER IN THE LANTERNE ROUGE
Book 13: MURDER BELOW MONTPARNASSE
Book 14: MURDER IN PIGALLE
Book 15: MURDER ON THE CHAMP DE MARS
Book 16: MURDER ON THE QUAI
Book 17: MURDER ON SAINT-GERMAIN
Book 18: MURDER ON THE LEFT BANK

Book 19: MURDER IN BEL AIR

Vielleicht gefällt dir auch das: